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Corona: Heftige Zustände auf Ruhrgebiets-Baustellen
Und dann gibt es noch die Sammeltransporte, mit denen viele Bauarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz kommen und von dort aus wieder gemeinsam abreisen. Diese Transporte seien laut IG Bau "längst wieder an der Tagesordnung". Arbeitgeber, so die IG Bau, müssten Einzelfahrten möglich machen - etwa durch finanzielle Anreize.
Ähnlich fatale Zustände gäbe es auch in den Frühstücks-undMittagspausen, wo Bauarbeiter in Bauwagen dicht an dicht zusammensäßen.
Dabei gibt es längst klare Regelungen. Das Bundesministerium für ArbeitundSoziales (BMAS) hatte Mitte des Jahres konkrete Standards für Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz vorgelegt. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft setzte diese in Form des "SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard für das Baugewerbe" in die Praxis um.
Bauarbeiter sollen Schutz vor Corona einfordern
Die Gewerkschaft IG BAU sieht die Schuld an den Corona-Zuständen daher naturgemäß nicht etwa bei den Bauarbeitern, sondern bei den Arbeitgebern. Sie seien für den vollen Gesundheitsschutz und für die Umsetzung und Einhaltung der Standards verantwortlich. Bauarbeiter müssten diesen Schutz aber auch "selbstbewusst" einfordern.
Wer glaubt, Bauarbeiter seien aufgrund des Arbeitsplatzes unter freiem Himmel besser geschützt, täusche sich laut IG BAU. Spätestens beim Innenausbau und beim Sanieren sehe das dann schon ganz anders aus.
Bauarbeiter kämpfen in der Corona-Krise um mehr Geld
Zum Hintergrund: Zusätzlich zu besseren Corona-Maßnahmen kämpft das Bauhauptgewerbe derzeit für seine 850.000 Beschäftigten um bessere Löhne. Ein Plus von 6,8 Prozent, mindestens jedoch 230 Euro pro Monat mehr für die Baubeschäftigten werden gefordert. Die letzte Verhandlungsrunde war allerdings gescheitert.