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Gabriele Henter als Chefin der IG BAU in Dortmund wiedergewählt

Gewerkschafterin vertritt Interessen von 15.100 Beschäftigten in der Stadt

Gabriele Henter
22.02.2022
Presse Archiv

IG BAU-Bezirksvorsitzende wiedergewählt: Gabriele Henter ist als Chefin des Bezirksverbands Bochum-Dortmund der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt die 66-Jährige oberste Interessenvertreterin für Bauleute, Reinigungskräfte und Forstbeschäftigte in der Region. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU in Dortmund aktuell rund 15.100 Menschen – 5.200 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 8.000 in der Gebäudereinigung.

 

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Gabriele Henter ist seit 40 Jahren gewerkschaftlich aktiv und kam über die Fachhochschule zur IG BAU. Seit 2017 ist sie Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft. Als Ingenieurin in einem Hammer Architekturbüro ist sie regelmäßig auf Baustellen in der Region unterwegs – und weiß, wo den Beschäftigten in Zeiten des Baubooms der Schuh drückt. Außerdem engagiert sich Henter bei der IHK in Dortmund und Bochum, wo sie Prüfungen etwa für angehende Bauzeichner abnimmt.

Zu den wichtigsten Branchen in der Region zählten das Bauhauptgewerbe, die Gebäudereinigung und die Baustoffindustrie, so Henter. „Hier kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel.“ Henter appelliert insbesondere an junge Beschäftigte, sich für die eigenen Belange einzusetzen – und bei der Gewerkschaft mitzumachen. Der Bezirksverband Bochum-Dortmund sei einer der mitgliederstärksten IG BAU-Bezirksverbände. Sie wolle dafür sorgen, dass dies auch so bleibe. „Ein zentrales Anliegen als Umweltgewerkschaft ist auch, dass wir beim Klimaschutz vorankommen, ohne dass die Kosten dafür einseitig zulasten derer gehen, die ohnehin wenig verdienen“, betont Henter.

Dabei sei gerade das Handwerk in der Region in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Die Beschäftigten dürften sich deshalb nicht unter Wert verkaufen, so die Gewerkschafterin. „Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.“ Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

Beschäftigte müssten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Henter. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont die IG BAU-Bezirkschefin.

Außerdem kündigt Henter an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Bochum-Dortmund einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen, gerade jetzt im Vorfeld der NRW-Landtagswahl.“